Sterneneltern unterstützen

Jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis hat ein Kind verloren?

Danke, dass Ihr hier gelandet seid, denn das bedeutet, dass Ihr Sterneneltern in Eurem Umfeld habt, die Ihr unterstützen möchtet. Wir haben Ideen für kleine und größere Gesten zusammengestellt, die jetzt hilfreich sind.

Sprachlos? Hilflos? Unsicher?

Es ist in Ordnung, sich als Angehörige oder Angehöriger hilflos zu fühlen, wenn ein Kind stirbt. Bestimmt seid Ihr verunsichert, wie Ihr Euch verhalten sollt, ob Ihr helfen könnt und was Ihr jetzt am besten sagt (oder nicht sagt). Da in unserer Gesellschaft selten offen über den Tod und noch seltener über den Tod von Kindern gesprochen wird, ist es kein Wunder, dass Fragen offen bleiben. Auch Ihr könnt den Kontakt zu einem Sternenkind-Verein oder einem vergleichbaren Hilfsangebot vor Ort herstellen. Stöbert in unserem Netzwerk oder nutzt das Kontaktformular.

Eines vorweg: Ganz gleich, wie klein bzw. alt das Kind war und ob es lebend oder tot zur Welt kam – wertet dieses Leben wie jedes andere. Es hat die Betroffenen zu Eltern gemacht und ist damit Teil der Familie.

Mit folgenden Ideen könnt Ihr Sterneneltern unterstützen:

Bekundet Euer Beileid

In gut sortierten Buchhandlung oder online gibt es Trauerkarten, die auch zu (Sternen-)Kindern passen. Geht behutsam bei der Wahl eines Trauerspruchs vor oder schreibt in eigenen Worten, wie traurig Ihr seid, dass Ihr das Kind nicht habt kennen lernen können. Euch fehlen die Worte? Dann schreibt doch genau das: „Mir fehlen die Worte.“

 

Falls bekannt, nennt das Kind beim Namen! Handgeschriebene Beileidsbekundungen sind eine bleibende Erinnerung und können nicht durch eine WhatsApp-Nachricht o.ä. ersetzt werden.

Bittet aktiv Hilfe an

Je nachdem, wie nah Ihr der Familie steht, könnt Ihr sie aktiv unterstützen. Besonders in den ersten Tagen und Wochen sollte die Familie nicht allein gelassen werden, außer sie wünscht es! Bringt etwas zu Essen vorbei, übernehmt den Einkauf, geht mit dem Hund spazieren oder helft im Haushalt. Vielleicht müssen Geschwisterkinder betreut werden. Auch die Flut an Formalitäten und Besorgungen ist nicht zu unterschätzen. Übernehmt Recherchearbeit oder begleitet die Familie zum Blumenhändler, wenn sie es wünscht.


Wichtig! Oft können die Eltern ihre Bedürfnisse nicht klar äußern, geschweige denn aktiv um Hilfe bitten. Daher gilt: dran bleiben statt nur zu sagen „Melde Dich, wenn Du etwas brauchst“ – auch über mehrere Wochen hinweg.

Seid neugierig

Alle Eltern sind stolz auf ihre Kinder – auch Sterneneltern! Bittet die Eltern von ihrem Kind zu erzählen und seid nicht ungeduldig, wenn sich die Geschichten wiederholen, da ja keine neuen Erinnerungen dazu kommen können. Seid mutig und fragt nach Bildern des Kindes, wenn es welche gibt. Betrachtet diese mit einem liebevollen Blick und bewundert zum Beispiel die süße Stupsnase. Es ist eine große Ehre, wenn Euch die Eltern so viel Vertrauen schenken! Auch Erinnerungen aus der Zeit der Schwangerschaft können geweckt werden. Besucht gemeinsam das Grab oder eine Gedenkstätte für Sternenkinder. Nehmt Euch für all das ausreichend Zeit und schaltet Euer Handy dabei stumm.

Macht kleine Geschenke

Auch mit kleinen Geschenken könnt Ihr den Eltern eine Freude bereiten und zeigen, dass Ihr an ihr Kind denkt. Das ist übrigens unabhängig vom Zeitpunkt und hat auch nach vielen Jahren einen heilsamen Effekt.

• eine Kerze, Windlicht oder Grablicht mit dem Namen des Kindes
• ein Windrad
• Seifenblasen
• Blumen für das Grab
• eine wetterfeste Figur oder ein Gartenstecker für das Grab (z.B. ein Engel oder etwas Passendes zur Jahreszeit)
• ein besonderer Stein oder eine schöne Muschel
• ein solarbetriebenes LED-Licht für das Grab
• ein kleines Spielzeug (möglichst wetterfest wie z.B. Lego/Duplo/Playmobil/Schleich) oder ein Buch aus dem die Eltern vorlesen können

• Blumen
• Schmuck (z.B. mit einer Namensgravur oder einem Stern)
• ein personalisiertes Geschenk, das man auch sonst zur Geburt geschenkt hätte (z.B. ein Kuscheltier, ein Geburtskissen/Geburtsposter oder einen Bilderrahmen mit den Geburtsdaten des Kindes). Auch eine dezente Babykarte kann schön sein, denn das Kind ist definitiv zur Welt gekommen.
• ein Erinnerungsbaum/Gedenkbaum als Gutschein für ein Gartencenter mit Baumschule
• eine Sternentaufe (hier wird ein echter Stern nach dem Kind benannt und auch beurkundet)
• Bücher zum Thema für die Eltern oder Geschwisterkinder (siehe Literaturempfehlungen)
• ein leeres Fotoalbum oder ein Babyalbum für Sternenkinder (siehe Literaturempfehlungen)
• eine Spende im Namen des Kindes

Erstellt eine Playlist

Nichts geht so direkt ins Herz wie ein Song. Erstellt eine Playlist mit Liedern, die Ihr mit dem Kind verbindet, die Trost spenden oder eine ganz besondere Bedeutung für Euch oder die Eltern haben. Die Playlist oder einzelne Lieder daraus teilt Ihr anschließend mit den Eltern. Inspirationen findet Ihr in der Playlist „Erinnerungssongs Sternenkinder“ auf Spotify ↵.

Denkt an das Kind

Setzt Euch eine Erinnerung ins Handy oder notiert den Geburtstag/Todestag im Kalender. Zeigt, dass Ihr an das Kind denkt, besonders an Feiertagen und den Geburtstagen. Es gibt auch spezielle Gedenktage für Sternenkinder. Zündet eine Kerze im Namen des Kindes an oder schreibt beim nächsten Strandurlaub den Namen in den Sand. Macht davon ein Foto und schickt es den Eltern. Bei Familienfeiern kann bewusst ein Stuhl freigehalten werden für den Menschen, der fehlt.

Wir beraten auch Eltern.

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